Mit Friedrich Schillers Zitat “Schöne fremde Freiheit aus einem Brief von 1793 haben wir die diesjährige Sommerausstellung überschrieben, denn die vier teilnehmenden Künstler*innen loten immer wieder Grenzen und somit die Freiheit ihrer Kunst aus. Die Ausstellung verweist darauf, wie sich die Kunst über traditionelle Normen und Konventionen erhebt und stets neue Ausdrucksmittel und künstlerische Techniken nicht nur sucht, sondern weiterentwickelt.
Isabelle Borges, Lars Breuer, Julia Bünnagel und Astrid Busch arbeiten mit unterschiedlichsten Medien. Die zarten, sich vorwärts tastenden Linien von Isabelle Borges überschreiten die Grenzen der Leinwand und verspannen sich weit auf die Flächen der Ausstellungswände. Durch Naturbeobachtung gewonnene Erkenntnisse übersetzt sie in abstrakte Gemälde. Ebenso ist auch die Arbeit von Lars Breuer durch weit gefächerte Interessen geprägt. Der Künstler arbeitet mit einer selbst entworfenen Typografie, mit der er Bezüge zur Literatur und Kunstgeschichte herstellt und in abstrakte Kompositionen überträgt.
Durch die Kombination unterschiedlicher Medien eröffnet Astrid Busch einen eigenen Kosmos von Fotografien auf unterschiedlichsten Bildträgern, die sich zu einer Gesamtkomposition verbinden und dabei verschiedene Medien und Zeitebenen miteinander verknüpfen. Bei Julia Bünnagel treffen zunächst unvereinbar scheine Gegensätze aufeinander. Schriftarbeiten, Holzplatten, Schallplattenhüllen und Vinylscheiben werden zu einem kohärenten und unabhängigen Gesamteindruck, der sich nie in ein Nebeneinander von Einzelaspekten verliert, sondern stets stringent bleibt und ein gechlossenes Gesamtbild ergibt.
Die Schönheit und die Freiheit in der Kunst sind Orte der Entdeckung, der Neuerung und des Dialogs, der uns bereichert und den Weg für eine lebendige und inspirierende Zukunft ebnet. “Schöne fremde Freiheit” bleibt somit eine Quelle der Inspiration und eine Einladung, das Unbekannte zu erkunden und die Grenzen des Möglichen zu erweitern.